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Dr. Ralph Fischer vom Eisenbahnbundesamt referiert auf dem 11. Verkehrswissenschaftlichen Kolloquium an der TH Wildau  (Foto: Christine Krüger, TH Wildau)
Dr. Ralph Fischer vom Eisenbahnbundesamt referiert auf dem 11. Verkehrswissenschaftlichen Kolloquium an der TH Wildau (Foto: Christine Krüger, TH Wildau)

News -

Verkehrsthemen im Visier - Verkehrswissenschaftliche Kolloquien der TH Wildau geben Einblick in Themen der aktuellen und zukünftigen Verkehrsentwicklung

Die Verkehrswissenschaftlichen Kolloquien sind eine Vortragsreihe der Technischen Hochschule Wildau und haben das Ziel, Interessierten Entwicklungen und Rahmenbedingungen rund um das Thema Verkehr näherzubringen. Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft referieren regelmäßig zu ausgewählten Themen. Beim letzten Kolloquium gab Dr. Ralph Fischer, Sachgebietsleiter im Eisenbahnbundesamt (EBA), Einblick in das Thema ,,Staatliche Aufsicht über die Eisenbahnen – im Spannungsfeld zwischen Politik und Wirtschaft sowie zwischen Fördern und Fordern“.

Das EBA ist eine Bundesbehörde, die im Rahmen der Bahnreform 1994 geschaffen wurde, um bei der Liberalisierung des Eisenbahnsektors, und somit privaten Eisenbahnverkehrs- und Eisenbahninfrastrukturunternehmen, die Sicherheit des Verkehrsträgers Schiene staatlich zu beaufsichtigen. Es hat die Aufgabe, Gefahren abzuwehren, die beim Betrieb der Eisenbahn entstehen oder von den Betriebsanlagen ausgehen und Maßnahmen zu treffen, die zur Beseitigung festgestellter Verstöße und zur Verhütung künftiger Verstöße erforderlich sind. Bei reinen Servicemängeln (z. B. Verspätungen) greift das EBA nicht ein. Das EBA überprüft infrastrukturellen Anlagen wie Stellwerke und Zugbeeinflussungsanlagen und wirkt auf die Abstellung der Mängel hin. Eine weitere Aufgabe des EBA ist die Verwaltung aller staatlichen Haushaltsmittel, die für die Deutsche Bahn AG vorgesehen sind, insbesondere für Bau und Erhalt der Infrastruktur. Die Mittelfreigabe auf Antrag der Bahn liegt im Ermessen des Amtes.

Als illustrierendes Beispiel für das Spannungsfeld zwischen Politik und Wirtschaft sowie zwischen Fördern und Fordern ging Dr. Fischer auf die Ereignisse der Krise bei der S-Bahn Berlin in den Jahren 2007-2009 ein. Er beleuchtete die Ursachen, wie technische Mängel am Fahrzeug, Bremstechnik, Wartungsintervalle und Laufleistung, aber auch die getroffenen Managemententscheidungen, die Kommunikation und die daraus resultierenden Herausforderungen aus Sicht des EBA, der S-Bahn Berlin GmbH, der Belegschaft und der Öffentlichkeit. Es stellte sich dar, wie wichtig eine staatliche Aufsicht über die Bahnen im Sinne der Sicherheit des Verkehrsträgers und damit die Arbeit des EBA insgesamt ist.

Nächste Veranstaltung

Die nächste Veranstaltung der Vortragsreihe findet am 05.12.2019, 15 Uhr an der TH Wildau (Raum 16-2034) zum Thema „Infrastrukturelle Herausforderungen für das hochautomatisiert fahrende Busshuttle in Leipzig“ statt. Zu Gast ist Tobias Matschek, TU Dresden. Tobias Matschek stellt das Projekt ABSOLUT vor. Dessen Kernidee ist die Entwicklung von Fahrzeugen und deren exemplarische Nutzung für die Teststrecke S-Bahnhof Leipzig-Messe bis BMW-Werk Leipzig mit ortsüblicher Fahrgeschwindigkeit und hoher Automatisierung. Neben der Erprobung und Zulassung der Fahrzeuge ist auch der Pilotbetrieb im öffentlichen Raum zum Testen verschiedener Einsatzkonzepte Teil des Projekts.

Die Teilnahme am Kolloquium ist ohne Anmeldung möglich und kostenlos.

Fachlicher Ansprechpartner:

Prof. Martin Lehnert
Hochschulring 1, 15745 Wildau

martin.lehnert@th-wildau.de


Text: Dominique Ponsold, Martin Lehnert, Mike Lange
Foto: Christine Krüger

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